Die ‚Gamification‘ der Rekrutierungsprozesse ist nicht zu unterschätzen…
Es piepst, stöhnt, knistert, raschelt, quietscht, brummt. Es wird ‚gegamed’ bis die portablen Minikonsolen oder Smartphones heiss laufen oder fast schon explodieren. Alltag in der Schweiz. All Nacht ebenso. Den Spieltrieb kann man auch bei der Gewinnung und Rekrutierung von Talenten nutzen.
Die Welle der ‚Gamificiation’ ist schon lange über die Arbeitswelt geschwappt. Sie hat viel mitgerissen und Rekrutierungsmethoden substanziell verändert. Seit es Menschen gibt, wird gespielt. Das Spiel kann entspannen, ablenken, Langeweile bekämpfen oder Wissen vermitteln. Das Spiel hat einen gesellschaftlich hohen Wert. Je nach Spielart kann es aber auch hochgradig süchtig oder einsam machen, verrohen, in den schleichenden Wahnsinn treiben, Beziehungen zerstören und arbeitslos machen. Es gab noch nie eine so spielintensive Zeit. Das Gamen ist allgegenwärtig und wird mit Hingabe gepflegt.
Auch die Geschäfts- und Arbeitswelt ist von der ‚Gamification‘ schon stark infiziert. Immer mehr Anwendungsbereiche sind davon betroffen. Namhafte Fachleute sind vermehrt der Meinung, dass sich das zu einem ernst zu nehmenden Wirtschaftsfaktor weiter entwickelt.
Viele Menschen, die in die Arbeitswelt eintreten oder schon eine Weile dabei sind, haben schon tausende Stunden mit elektronischen Spielen verbracht. Für sie ist das die normalste Sache der Welt. Warum soll die Berufswelt das nicht anbieten? Zum Beispiel das Vermitteln von Lerninhalten und die Verfeinerung von Verkaufstechniken via elektronische Medien kommen bei jungen Menschen viel besser in den Köpfen an, wenn der Spassfaktor auch stimmt.
Die Generationen Y und Z spielen so selbstverständlich, wie sie die Aluminiumlasche für den nächsten Energiedrink mit einem kurzen Zisch aufreissen und dann mit entspannter Lässigkeit hinuntergurgeln.
Zum Beispiel gibt es immer mehr Unternehmen, die Mitarbeitende für den Aussendienst fit machen, indem sie diese nicht in bescheuerte Rollenspiele zwingen, um mögliche Verkaufsituationen einzustudieren, sondern ganz ‚hippe‘ Spielprogramme anbieten, um mögliche Verkaufssituationen virtuell gut vortrainieren zu können. Bei jungen Berufsleuten ist das eine Selbstverständlichkeit. Das Berufsleben ist kein Spiel. Aber die Generationen Y und Z sind schon so stark in der Wolle eingefärbt, dass die Konditionierung auf bestimmte Arbeitsprozesse viel erfolgreicher sind, wenn Techniken zum Zuge kommen, die von diesen Generationen einfach erwartet werden.
Auch die klassiche Personalrekrutierung wird sich durch diese Generationen verändern. Sie ist durch nichts aufzuhalten. Rekrutierungsprozesse sind in der Schweiz immer noch eine bierernste Angelegenheit. Alles muss schön brav genormt nach Schema F ablaufen, damit man ja nicht mit einer auffallenden Bewerbungsform schon vorzeitig aus der Datenbank rausgekippt wird und es kurz darauf mit dem neuen Job lapidar ‚Game over’ heisst. Immer mehr, vor allem grosse Unternehmen, bieten im Bereich der elektronischen Rekrutierung ‚Game Corners’ an, wo man Bewerbende hineinlockt und psychologisch geschickt konzipierte Spielmöglichkeiten anbietet, die auf das Geschäftsumfeld des potenziellen Arbeitgebers aufmerksam machen, um über den geschärften Spieltrieb dieser Generation, neugierig gewordene Bewerbende in das Rekrutierungstools saugen zu können. Es sind klug aufgestellte Vergnügungsfallen, die eine betörende Wirkung entfalten und gezielt die richtigen Schlüsselreize anregen, die dann auch zu einer möglichen Bewerbung führen. Inhalte können so viel schneller wie auch kompakter vermittelt werden, als nur durch dröge Webtexte, die niemand lesen will.
Mit den neuen Spielmöglichkeiten wird der Spieltrieb richtig angefacht werden. Dieser wird in Zukunft vermehrt auch in Rekrutierungsprozesse einfliesse, damit man bei der kommenden ‚Generation Spielkonsole’ überhaupt wahrgenommen wird.
Nachfolgend noch ein paar Infos dazu: