Die Pestilenz der Resilienz. Was ist eigentlich ein Resilienztrainer?
Der Ausbildungsmarkt bietet fantastische Möglichkeiten, um Geld zu verdienen. Ob die neue Ausbildung danach auch vom Arbeitsmarkt akzeptiert wird, steht auf einem anderen Blatt.
PersonalRadar wurde kürzlich vom Coachingzentrum Olten eine Broschüre zugesendet. Eine Ausbildung erregte besondere Aufmerksamkeit. In drei Modulen, die insgesamt stolze CHF 14’650.- kostet, kann Mann und Frau sich zum Dipl. Resilienztrainer/-in CZO ausbilden lassen. Was ist eigentlich Resilienz?
Der etwas seltene und blumige Ausdruck stammt vom lateinischen Verb ‚resilire’ ab. Das heisst soviel wie ‚zurückspringen’ oder ‚abprallen’. Die HR Fachleute reden auch von ‚Widerstandsfähigkeit’. Bei der besagten Ausbildung entdeckt man im Modul 1 zuerst mal die Resilienz, im Modul 2 wird sie munter entwickelt wie auch umgesetzt und im Modul 3 wird die liebe Resilienz trainiert, um die intensiv erworbenen Kompetenzen dann zielgruppenadäquat weiter vermitteln zu können. Das Ziel der Ausbildung sollte die gezielte Stärkung der Ressourcen von Einzelpersonen, Teams und Organisationen sein, die eigene Resilienz nachhaltig stärken und die Ausbildungsteilnehmenden dazu befähigen, später Resilienztrainings durchführen zu können.
Braucht es ein solches Angebot? Ohne ein Grundmass an gesunder Widerstandsfähigkeit ist die Teilnahme am Leben nicht möglich. Auch eine erfolgreiche Berufstätigkeit wird ohne diesen Schutzmechanismus schwierig werden. Jeden Tag gibt es zahlreiche Situationen, die Resilienz fordern und fördern. Es bleibt zu hoffen, dass gegenüber gewissen Ausbildungsangeboten, Menschen hohe Resilienz entwickeln. Denn durch die Anwendung von gezieltem Resilienzverhalten, kann man viel Geld sparen, damit erholsame Ferien finanzieren und als Nebeneffekt die ‚Resilienzbatterien’ gut aufladen, damit die Resilienz gegenüber solchen Ausbildungen hoffentlich hoch bleibt.