Personaldienstleister sind auf Jobportale angewiesen. In der Schweiz ist Jobcloud.ch eine Macht. Eine unheimliche.
Jobcloud.ch gehört zu Tamedia und Ringier. Die Plattform beherrscht inzwischen 70% des Online-Stellenmarktes. Die beiden grossen Personaldienstleister der Schweiz, Addeco und Manpower, bäumen sich gegen diese geballte Marktmacht auf und überlegen sich, ob sie nicht eine eigene Plattform schaffen wollen.
Der Verkauf von Jobcloud.ch hat den beiden Verlagshäusern viel Geld gekostet. Das muss zuerst wieder verdient werden. Jeder Personaldienstleister, der das Dienstleistungsangebot von Jobcloud nutzt oder vielmehr nutzen muss, damit er sich überhaupt auf dem Vermittlungskarussell halten kann, hat es deutlich zu spüren bekommen. Die Preise sind stark gestiegen. Der Nutzen weniger. Auch die Wettbewerbskommission wurde aufmerksam auf diese starke Machtposition.
Zudem laufen auch Bemühungen, dass der Verband der Schweizerischen Personaldienstleister, swissstaffing, ins Boot geholt wird und so ein Gegengewicht aufgebaut werden kann. Die forcierte Gestaltung einer sinnvollen Balance von verschiedenen Dienstleistern tut dem Markt immer sehr gut. Vielleicht gibt es dann endlich in naher Zukunft einen echten Wettbewerb und das Oligopol der Online-Stellenbörsen erodiert. Das Dienstleistungsangebot, die Zuverlässigkeit und die hohe Verfügbarkeit von Jobcloud.ch sind für Personaldienstleister nach wie vor gut und sicher Match entscheidend. Die Preise provozieren jedoch. Und die intransigente Haltung, daran überhaupt nichts zu ändern, ebenso. Hoffentlich ist die Provokation stark genug. Nicht selten ist sie die Geburtshelferin von Neuem. Honi soit qui mal y pense!
Siehe auch: Ungleicher Kampf im Online-Stellenmarkt (Quelle: Handelszeitung)