Frauen bei Belastbarkeit im Job weltweit vorne.
Männer sind belastbarer als Frauen. Ist dem wirklich so? Viele Frauen unterschätzen oft Ihre Fähigkeiten und stehen ihren Mann bestens, wenn sie einem besonders rauen Wind in der Wirtschaft ausgesetzt sind.
Kürzlich kam eine interessante Geschichte aus dem News-Room der Schweizerischen Depeschenagentur, die uns mitteilt, dass die globale Belastbarkeit der Frauen in rezessiven Zeiten leicht besser geworden ist und inzwischen diese der Männer übersteigt. Ob das so wirklich stimmt, bleibt dahin gestellt. Beide Geschlechter haben ihre spezifischen Stärken wie auch Schwächen. Die Zusammenarbeit zwischen Frauen und Männern kann in der Führungsetage eine befruchtende, komplementäre Wirkung entfalten, die schlussendlich allen zugute kommt. Der Firma, den Angestellten und der Volkswirtschaft eines Landes. Doch lesen Sie selber!
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat es gezeigt: Belastbarkeit ist eine der wichtigsten Eigenschaften erfolgreicher Führungskräfte. Hier haben weltweit die Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen leicht die Nase vorn (Quelle: sda).
Allerdings müssen die Unternehmen weiter in Entwicklungsprogramme investieren, um das Potenzial der Frauen zu fördern und optimal zu nutzen. Dies ergab eine aktuelle Studie, für die der Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture anlässlich des Weltfrauentages Führungskräfte in 20 Ländern, darunter auch die Schweiz, befragt hat.
Die Belastbarkeit ist für Männer wie für Frauen eine der Schlüsseleigenschaften für eine erfolgreiche Karriere. Das gilt besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Laut der Studie ist diese Manager-Fähigkeit für mehr als zwei Drittel (71 Prozent) aller Chefs zentrales Kriterium dafür, wen sie im Unternehmen halten wollen. Mit 53 Prozent der Nennungen liegen hier weibliche Nachwuchsmanager weltweit leicht vor ihren männlichen Kollegen (51 Prozent).
60 Prozent der befragten Schweizer Führungskräfte halten Frauen für belastbarer als ihre männlichen Kollegen, lediglich 47 Prozent schätzen Männer als belastbarer ein.
Anders sieht es hinsichtlich der Anpassungsfähigkeit aus. So erachten 56 Prozent der Befragten Führungskräfte in der Schweiz Männer als anpassungsfähiger an Veränderungen. Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) in der Schweiz sieht dabei keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, was selbstbewusstes Auftreten anbelangt. Dennoch assoziiert knapp die Hälfte ein selbstbewusstes Auftreten eher mit Männern als mit Frauen (44 Prozent gegenüber 12 Prozent).
„Die vergangenen zwölf Monate haben die Anforderungen an künftige Führungskräfte verändert“, beobachtet Thomas D. Meyer, Country Managing Director Accenture. „Die Fähigkeit, sich anzupassen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und dennoch konsequent Ziele zu verfolgen, ist zu einem der wichtigsten Karrierefaktoren geworden. Dem sollten ambitionierte Frauen Rechnung tragen und ihre Fähigkeiten gezielt ausbauen.“
Die Bedeutung von Förderprogrammen ist vielen führenden Unternehmen bewusst. Trotz Krise haben im vergangenen Jahr nur drei Prozent der weltweit befragten Unternehmen Fortbildungen für Führungskräfte sowie Mentoringprogramme für Managerinnen gekürzt. In der Schweiz wurden bei einem Fünftel die Programme für weibliche Führungskräfte sogar leicht aufgestockt (19 Prozent). Um Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen, setzen Unternehmen vermehrt auf Coaching- und Mentoringprogramme. Allerdings gibt es sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland nach wie vor einen hohen Anteil an Unternehmen, die keine Unterstützung dieser Art anbieten (31 Prozent, bzw. 36 Prozent). Damit liegen die beiden Länder im internationalen Vergleich hinter den USA (13 Prozent), UK (17 Prozent) oder Spanien (21 Prozent).
Erfreulich ist, dass fast die Hälfte (47 Prozent) der befragten Unternehmen in der Schweiz eine grössere Zahl von Frauen auf Führungspositionen vorbereiten.
Allerdings gibt es nach wie vor Verbesserungsmöglichkeiten. So werden etwa externe Coaches bislang nur von 37 Prozent der befragten Unternehmen eingesetzt, um Nachwuchsmanagerinnen zu fördern. Wobei die Schweiz mit 11 Prozent deutlich unter dem internationalen Durchschnitt liegt. Außerdem ermutigen sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland noch immer verhältnismäßig wenige Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen dazu, professionellen Netzwerken beizutreten (22, bzw. 35 Prozent). Und auch in punkto Work/Life-Balance könnten Schweizer Unternehmen von denjenigen in Kanada oder Australien lernen – dort geben jeweils 67 Prozent der Befragten an, dass sie entsprechende Unterstützung durch den Arbeitgeber erhalten. (Vergleich Schweiz: 44 Prozent).