Sep 18

Buzzword-Falle: Wie Algorithmen Ihre Bewerbung aussieben

Author: PersonalRadar

Der moderne Bewerbungsprozess hat sich in vielerlei Hinsicht stark verändert. Ein Aspekt, der besonders ins Auge fällt, ist die zunehmende Länge und Komplexität von Lebensläufen.

Klicken Sie auf das Logo und Sie kommen sofort zu modernen Lebenslaufvorlagen (Bildquelle: www.download-cv.com

Während viele Bewerbende glauben, dass ein möglichst langer und detaillierter Lebenslauf sie von der Masse abheben wird, zeigt die Praxis, dass genau das Gegenteil der Fall ist: Eine Überfrachtung mit Informationen kann Ihre Chancen deutlich schmälern. Ein Lebenslauf sollte nicht nur informativ, sondern vor allem präzise, klar strukturiert und auf den Punkt gebracht sein.

Der Trugschluss des ‘Mehr ist besser’: Was wirklich zählt

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Viele Bewerbende gehen fälschlicherweise davon aus, dass ein längerer Lebenslauf besser ist. Sie glauben, dass mehr Informationen ihre Eignung besser darstellen und ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Diese Denkweise beruht auf dem Irrtum, dass Rekruter:innen jeden Lebenslauf in aller Tiefe analysieren. Doch in der Realität ist es anders: HR Fachleute haben in der Regel wenig Zeit. Laut Studien aus der HR-Forschung widmen Rekruter:innen einem Lebenslauf in der ersten Sichtung durchschnittlich nur sieben bis zehn Sekunden. In diesen wenigen Sekunden entscheidet sich, ob der Lebenslauf näher betrachtet wird – oder von der Taste ‘delete’ in den elektronischen Papierkorb befördert wird.

Hier setzt die moderne HR-Forschung an: Die ersten Sekunden sind entscheidend. Dabei kommt es auf einen klaren, strukturierten und prägnanten Aufbau an. Ein Lebenslauf, der auf das Wesentliche reduziert ist, wird als professionell und durchdacht wahrgenommen – im Gegensatz zu einem überladenen Dokument, das den Leser mit unnötigen Informationen überflutet.

Was macht einen Lebenslauf erfolgreich? – Der Fokus auf Klarheit und Struktur

Es ist entscheidend, dass Ihr Lebenslauf die richtige Balance zwischen umfassender Information und Prägnanz findet. Ein zu kurzer Lebenslauf vermittelt möglicherweise nicht die nötige Erfahrung, während ein zu langer CV den Eindruck erweckt, dass Sie keine Prioritäten setzen können. Die richtige Länge hängt oft von Ihrer Berufserfahrung ab, sollte jedoch in der Regel zwei Seiten nicht überschreiten. Gerade Führungskräfte oder Menschen mit umfangreicher Berufserfahrung sollten darauf achten, dass sie nur die relevanten Stationen und Kompetenzen hervorheben.

Konkret: So optimieren Sie Ihren Lebenslauf

  1. Relevanz vor Vollständigkeit: Bei der Gestaltung des Lebenslaufs sollten Sie sich auf die Position und die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle konzentrieren. Alte Jobs oder irrelevante Tätigkeiten, die keinen Mehrwert für den neuen Arbeitgeber bieten, sollten entweder stark gekürzt oder ganz weggelassen werden. Der Fokus sollte auf den jüngsten und für die angestrebte Position relevanten Berufserfahrungen liegen.
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    Kurzbiografie als Einführung: Der Verzicht auf das klassische Motivationsschreiben hat dazu geführt, dass viele Bewerber eine kurze Einleitung oder Kurzbiografie in den Lebenslauf integrieren. Dies ist eine sinnvolle Ergänzung, wenn sie kurz, prägnant und aussagekräftig ist. In wenigen Sätzen sollten Sie darstellen, wer Sie sind, welche beruflichen Schwerpunkte Sie haben und was Sie in Zukunft erreichen möchten.

  3. Schlagwörter strategisch einsetzen: Viele Unternehmen nutzen heutzutage KI-gestützte Systeme, die Lebensläufe anhand von Schlüsselbegriffen durchsuchen. Es ist daher wichtig, dass Sie relevante Schlagwörter aus der Stellenausschreibung in Ihrem Lebenslauf platzieren. Doch Vorsicht: Wiederholen Sie diese nicht unnötig häufig. Ein übermässiger Einsatz von ‘Buzzwords’ kann dazu führen, dass Ihr Lebenslauf unnatürlich wirkt. Setzen Sie die Begriffe dort ein, wo sie authentisch und sinnvoll sind.
  4. Gestaltung und Lesbarkeit: Ein klar strukturierter und optisch ansprechender Lebenslauf bleibt eher im Gedächtnis. Vermeiden Sie eine überladene Optik mit zu viel Text und setzen Sie stattdessen auf eine klare Gliederung mit ausreichend Weissraum. Bullet Points helfen dabei, wichtige Informationen prägnant zu vermitteln. Nutzen Sie eine gut lesbare Schriftart und vermeiden Sie überflüssige Designelemente, die vom Inhalt ablenken.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Wie Rekruter:innen Lebensläufe wirklich lesen

Die HR-Forschung hat sich in den letzten Jahren intensiv damit beschäftigt, wie HR-Fachleute Bewerbungen durchsehen und welche Strategien Bewerbende anwenden können, um ihre Chancen zu maximieren. Studien zeigen, dass die durchschnittliche Zeit, die ein/e Rekruter:in auf einen Lebenslauf verwendet, zwischen 6 und 30 Sekunden liegt – abhängig von der Branche und dem spezifischen Unternehmen. Besonders in stark umkämpften Branchen mit vielen Bewerbenden bleibt oft nur wenig Zeit, um den ersten Eindruck zu hinterlassen.

Ein weiteres wichtiges Forschungsfeld betrifft die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bewerbungsprozess. Immer mehr Unternehmen setzen auf algorithmische Auswahlverfahren, um die grosse Anzahl an Bewerbungen zu filtern. Hierbei zählen vor allem Schlagwörter und strukturelle Klarheit. Ein Lebenslauf, der zu ausführlich oder zu unstrukturiert ist, fällt oft durchs Raster – nicht nur bei menschlichen Rekruter:innen, sondern auch bei den Algorithmen.

Die Gefahr von Algorithmen: Fluch und Segen zugleich

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Der Einsatz von KI in der Personalauswahl hat seine Vor- und Nachteile. Einerseits ermöglicht die Automatisierung eine schnelle und effiziente Vorauswahl, was besonders in Branchen mit hohem Bewerbungsaufkommen von Vorteil ist. Andererseits zeigt die HR-Forschung auch, dass algorithmische Systeme oft unbewusste Vorurteile und Stereotype reproduzieren. So werden bestimmte Profile möglicherweise systematisch benachteiligt, weil sie nicht in das vorgegebene Schema passen.

Moderne Bewerber-Tools: KI als Unterstützung – aber mit Bedacht

Auf der Seite der Bewerbende bieten immer mehr KI-Tools Unterstützung bei der Erstellung des Lebenslaufs, der Anpassung an Jobinserate oder sogar bei der Gestaltung von Bewerbungsfotos. Diese Tools können hilfreich sein, wenn es darum geht, eine erste Struktur zu erstellen oder den Lebenslauf auf spezifische Anforderungen zu trimmen. Allerdings sollte man sich nicht ausschliesslich auf solche Tools verlassen. Der Lebenslauf sollte immer Ihre persönliche Handschrift tragen und Ihre individuelle Geschichte erzählen. KI kann unterstützen, aber sie sollte nicht Ihre Einzigartigkeit ersetzen.

Beispiel für den Einsatz von KI: Ein KI-Tool kann Ihnen helfen, eine prägnante Kurzbiografie zu formulieren oder Schlagwörter aus einer Stellenausschreibung zu identifizieren. Dennoch sollten Sie die Texte anpassen und auf Ihre spezifische Berufserfahrung zuschneiden, um den Lebenslauf persönlich und authentisch zu halten.

Prägnanz und Qualität vor Quantität

Ein erfolgreicher Lebenslauf ist heute kürzer, klarer und besser strukturiert als je zuvor. In einer Arbeitswelt, in der Rekruter:innen oft nur wenige Sekunden Zeit haben, den ersten Eindruck zu gewinnen, ist es entscheidend, dass Sie auf das Wesentliche fokussieren. Studien zeigen, dass prägnante und gut strukturierte Lebensläufe deutlich höhere Chancen haben, positiv bewertet zu werden. Verzichten Sie auf unnötige Längen und achten Sie auf eine klare Darstellung Ihrer Kompetenzen. Die richtige Balance zwischen Informationsfülle und Prägnanz zu finden, ist der Schlüssel zum Erfolg.

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