Externe Kinderbetreuung treibt Frauen zurück an den Herd. Politik und Wirtschaft kümmert es nicht.
Die Schweiz wendet für die Ausbildung ihrer Bürger/-innen viel öffentliches Geld auf. Der Anteil der weiblichen Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen nimmt stark zu. Derselbe Staat treibt sie später wieder aus dem Berufsleben, wenn sie Mütter werden. Ein kopfloses System. Eine Dummheit sondergleichen.
Frauen sehen immer später Mutterfreuden entgegen. Eine gute Ausbildung frisst viel Lebenszeit auf. Die Zeit der beruflichen Erfahrungen und Weiterentwicklung ist danach noch wichtiger. Der akkumulierte Erfahrungs- und Bildungsschatz an beruflicher Kompetenz ist wertvoll und widerspiegelt sich direkt an den lukrativen Einkommensmöglichkeiten, die solch gut qualifizierte Berufsfrauen realisieren.
Aufgrund der biologischen Grenzen müssen sich viele Frauen zwischen dem 35. Und 42. Altersjahr für oder gegen Kinder entscheiden. Jene, die sich für Kinder entscheiden und hoffen mit familienexterner Betreuung den gordischen Knoten durchhauen zu können, werden hart aufschlagen. Der Staat wird ihnen die Zähne zeigen. Es ist kein Lächeln. Aber ein höhnisches Grinsen.
Es ist wahrlich kein Geheimnis mehr, dass gut ausgebildete Berufsfrauen für die Wirtschaft von grosser Wichtigkeit sind. Würden wir nur eine Woche auf sie verzichten, brechen die Dämme.
Viele dieser Mütter arrangieren sich bestens mit Arbeitgeber, Lebenspartner, Grosseltern und anderen, um ihre Rückkehr ins Berufsleben möglichst alltagstauglich gestalten zu können. Schliesslich soll aufgrund der beruflichen Tätigkeit der Mutter keine Partei Nachteile erleiden. Schon gar nicht das Kind.
Oft braucht es viel Chuzpe, Geduld und fast schon fatalistische Zähigkeit bis endlich ein guter Krippenplatz gefunden wurde.
Der Staat hat erkannt, dass die Wissensressourcen knapp werden, wenn die Mütter wegbleiben. Somit werden neue Krippenplätze mit viel öffentlichen Mitteln unterstützt. Nicht sein Geld, sondern Steuersubstrat, das auch er von jenen gut verdienenden Eltern erhielt, die nun auf ein solches Modell angewiesen sind. Die böse Überraschung folgt schleichend.
Viele Mütter möchten nach der Geburt Teilzeit arbeiten, damit sie mehr Zeit für das Kind haben und ihre berufliche Kernkompetenzen wie auch sogenannte “Employability” nicht verlieren. Sie verdienen weniger.
Die Krippentarife werden jedoch nach dem Bruttoeinkommen der Eltern berechnet und schiessen unsäglich in die Höhe, wenn das eben hoch ist. Oft verliert Lohnarbeit danach stark an ökonomischer Attraktivität. Insbesondere dann, wenn vielleicht noch ein zweites Kind auf die Welt kommt.
Ob die prohibitive Gestaltung der Tarife gelenkt oder einfach eine systemimmanente Missgeburt sind, bleibt undurchsichtig.
Selbstverständlich leistet der Staat ganze Arbeit. Früher konnte die Krippenleitung direkt mit den Eltern verhandeln. Heute wird eine umständliche kantonale Bürokratie aufgezogen, die mit der Verteilung von öffentlichen Mitteln begründet wird. Es werden zahlreiche Stellen für die Verwaltung der externen Kinderbetreuung geschaffen, die viel aufblähen und sich immer mehr massiv in die hoheitlichen Interessen der Krippenvereine und Institutionen einmischen. Selbstverständlich wird dabei noch die Dienstleistungsgüte kontrolliert, obwohl die Eltern sehr wohl selber wissen, wo die erbrachte pädagogische Qualität am besten ist.
Die Frustration ist perfekt, wenn dann beim Ausfüllen der Steuererklärung noch bemerkt wird, dass einige Kantone die Betreuungskosten nicht abzugsfähig gestalten oder die Vollkosten nicht akzeptieren.
Arbeit lohnt sich nicht mehr. Der Staat hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet und die gut Ausgebildeten ihre verloren. Ein sinnlos blödes System. Es wird Zeit für einen klugen Wechsel.