Die Vergeudung von jugendlichem Talent ist der Triumph der Gleichgültigkeit.
Sie hängen rum. Schlagen die Zeit tot. Nicht nur in der Stadt. Auch auf dem Land. Ihre Zukunft scheint düster zu sein. Das vormals einigermassen klar strukturierte Leben zwischen Schule und Freizeit ist weg.
Die Schule ist fertig. Die Berufsausbildung fängt nicht an. Vielleicht sind es die schlechten Noten, vielleicht die angeblich unpassende Herkunft oder anderes, das nicht in den Mainstream korrekter Anständigkeit passt. Nach der Schule gibt es Jugendliche, die in der Sackgasse landen und nicht mehr raus finden. Sie brauchen Hilfe.
Jugendliche ohne Perspektiven werden bald das gefährliche Gefühl nicht mehr los, unnütz und unbrauchbar zu sein. Das erodierende Selbstbewusstsein wird mit anderem kompensiert, das unter Umständen der Allgemeinheit weitaus teurer kommt, als die Unterstützung von Einrichtungen, die sich stellenlosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen annimmt.
Gäbe es solche Institutionen nicht, würde es in diesem Land weitaus ruppiger zugehen und die Hoffnungslosigkeit in zerstörerische Wut umschlagen.
Die im Jahr 2000 gegründete Job Factory AG ist eine solche Einrichtung, die jungen Menschen das wichtige Selbstwertgefühl und das Gefühl des Gebrauchtwerdens wieder zurückgibt. Seit Bestehen hat die Job Factory über 1500 junge Menschen ein ‘On-the-job-Training’ angeboten.
Sie hatten endlich einen Fuss im Arbeitsmarkt und konnten im Anschluss daran ihrer beruflichen Weiterentwicklung mit mehr Selbstvertrauen und Zuversicht entgegen sehen. 1500 ganz persönlichen Schicksale konnten positiv beeinflusst werden und haben dieser Gesellschaft etwas zurück geben. Nämlich die Fähigkeit ein Leben in Selbstverantwortung und ohne kostspielige Fremdhilfe führen zu können. Das kommt der Gesellschaft viel günstiger!
Robert Roth, der Gründer der Job Factory AG, handelte damals im Auftrag der Stiftung Weizenkorn. Sein Bekenntnis war ‘…soziale Herausforderungen unternehmerisch und im Markt lösen…’.
Soziale Randgruppen oder solche, die schleichend in Entstehung sind, kann man nicht einfach unsichtbar machen, indem man sie ignoriert oder schlicht behauptet, dass sie nicht vorhanden sind.
Früher fühlten sich noch viele Unternehmen verpflichtet leistungsschwache Menschen beruflich zu integrieren, im Wissen darum, dass der Aufwand nicht besonders günstig zum Ertrag ist, aber dafür eine Existenz zulässt, die eine würdige Lebensgestaltung möglich macht. Diese altruistischen Zeiten sind endgültig vorbei und wurden der betriebswirtschaftlichen Effizienz geopfert. Für Leistungsschwäche gab es keinen Platz mehr.
Das Ergebnis ist bekannt. Beruflich Randständige oder solche mit sozialen Dissonanzen, die nicht in die strenge Welt der Leistungsgesellschaft passten, wurden ausgegrenzt, dem Arbeitmarkt entfremded und oft genug unverschämt offen in die Sozialversicherungsecke gedrängt.
Solche Menschen kann man aber nicht einfach auslagern und dann hoffen sie endlich loszuwerden. Sie kommen wieder. Soziales Unternehmertum mit marktwirtschaftlicher Ausrichtung ist wieder gefragt. Zu viele werden unbarmherzig auf dem Altar der wirtschaftlichen Kaltschnäuzigkeit geopfert und dann weggeworfen wie Abfall.
Die Job Factory AG bietet keine sozialromantische Nische, wo Jugendliche gehätschelt werden und ein wenig Arbeitsluft schnuppern können. Es wird konkret Mehrwert erarbeitet. Diese Jugendliche sind nicht faul oder dumm. Sie lechzen nach einer Möglichkeit sich in die Berufswelt einbringen und der Umwelt beweisen zu können, dass sie auch Fähigkeiten besitzen und Lust an der Leistung haben. Sie brauchen jedoch eine Chance. Die Job Factory AG bietet solche.
Es ist die Pflicht der staatlichen Leistungsauftragsgebern wie IV, RAV oder Sozialhilfe, der Wirtschaft, der Politik und jedem Einzelnen solche Projekte und Institutionen nicht unnötig zu behindern. Sie brauchen aktive Unterstützung durch konkrete Aufträge, damit diese auch praxisnah ausbilden und beschäftigen können. Alles andere ist Geschwätz und heisse Luft.
Oder wollen Sie, dass junge Menschen ihr Leben und ihr Talent vergeuden, nur weil es bequemer ist nichts zu tun und mit selbstgerechter Sattheit auf die angeblichen Tunichtgute zu zeigen?