Jul 17

Die falsche Führungskraft geht ins Geld oder direkt in den Ruin.

Author: PersonalRadar

Die Besetzung von Führungspositionen ist eine heikle Aufgabe. Packt man sie falsch an, wird es richtig teuer.

Die Wirtschaftsnachrichten sind voll mit spektakulären Nachrichten von Führungskräften, die man mit lautem Getöse los wurde. Deren üppige Apanage wird oft noch zusätzlich mit einem goldenen Fallschirm abgesichert, um die Landung auf dem harten Boden der Realität möglichst sanft abfedern zu können. Meistens gibt es dann eine kurze Berufspause und die Führungskraft taucht an einem anderen Ort wieder auf.

Selten werden die exorbitanten Kosten solch abrupter Abgänge thematisiert. Aus den Augen aus dem Sinn. Die Kosten tragen die Eigentümer. Meistens die Aktionäre. Und die Angestellten.

Bei vielen kleinen und mittelgrossen Unternehmen bleiben krasse Fehlbesetzungen in der Presse praktisch unerwähnt. Viele dieser unfähigen Führungskräfte richten zwar in kurzer Zeit massive Schäden in den Unternehmen an. Die Öffentlichkeit bekommt selten etwas davon mit und die Folgen davon bleiben meistens ein Regionalereignis. Es gibt Entlassungen, das Unternehmen kommt in die Schieflage und der Flurschaden ist angerichtet. Im schlimmsten Fall muss die Firma Konkurs anmelden.

Die falsche Führungskraft kann alles zum Sinken bringen (Bildquelle: www.pixabay.com)

Die offensichtlichen Kosten sind schnell errechnet. Rekrutierungs-, Lohn-, Einarbeitungs- und Abfindungskosten bei Entlassung sind leicht eruiert und im Aufwand verrechnet. Aber die verdeckten Kosten einer Fehlbesetzung sind meistens nicht so klar in Zahlen zu fassen. Vielleicht hat die Führungskraft Strategien entwickelt und Entscheidungen gefällt, die wichtigen Kunden nicht gefielen.

Diese springen ab und gehen mit ihren ertragreichen Aufträgen zur Konkurrenz. Über Jahre haben diese gutes Geld in die Kassen gespült und sind plötzlich auf Nimmerwiedersehen weg. Die Stimmung ist mies, weil die Führungskraft es sowieso ist und die latent Unzufriedenen erst recht noch unzufriedener macht. Die guten Fachkräfte sind schon lange über alle Berge weg, weil sie mehr Wechselalternativen haben und gerne darauf verzichten ihre berufliche Reputation durch eine schlechte Führungskraft der Fäulnis aussetzen zu müssen.

Viele sogenannte und angebliche Führungspersönlichkeiten schwatzen ihre Erfolge und Karrieren schön.

Ihre Lebensläufe sind so stark optimiert, dass jeder Anschein von Eintrübung und das leiseste Knistern eines Verdachtes aus den Unterlagen gefiltert wird. Meistens wird für das eigene Versagen das Umfeld, die Wirtschaft, der Verwaltungsrat, unfähiges Personal, die Wirtschaftslage oder andere Gründe bemüht. Selten genug wird die eigene Verhaltensweise kritisch gewürdigt und Fehler eingestanden.

Das Suchen und Finden von guten Führungskräften ist eine zeitraubende und -aufwändige Arbeit. Nehmen sich die verantwortlichen Organe nicht diese Zeit, dann werden sie bald keine Zeit mehr für ihre Arbeit haben, weil Fehlentscheide sie dermassen absorbieren, dass unter Umständen die Situation aus dem Ruder läuft und das Unternehmen Schiffbruch erleidet (Bildquelle: www.pixabay.com)

Dem entlassenden Unternehmen nützt das ohnehin nichts. Meistens bleibt es nämlich auf dem Schaden, und noch viel schlimmer, auf den Kosten sitzen. Im schlimmsten Fall kommt es auch nicht mehr hoch und kann in Stille ein Requiem auf das kommende unternehmerische Begräbnis anstimmen.

Die Führungskraft zieht weiter und bietet das an was sie als Einziges zu bieten hat: Ihre Arbeitskraft. Irgendein Unternehmen wird sicher wieder mangels besserer Erkenntnis zugreifen, staunen, Geld verlieren und resigniert auf die Bremse treten. Wenn es dann überhaupt so weit kommt.

Werden Führungspersönlichkeiten sorgfältig ausgesucht, dann passiert das nicht. Viele Unternehmen stehen zeitlich unter grossem Druck und lassen daher die nötige Sorgfalt missen. Oft genug werden Personaldienstleister oder Headhunter angesetzt, die möglichst schnell die richtige Kompetenz aus dem Zylinder zaubern sollen. Der Zeitdruck kann jedoch zum Kolbenfresser werden und den ‚Rekrutierungsmotor’ abwürgen. Zurück bleibt fetter Rauch, der die Sicht vernebelt und Hustenreiz auslöst.

Gute Bewerbende sind nun mal Mangelware, die nicht so auf die Schnelle wie eine flüchtige Bekanntschaft gefunden werden kann. Der Ernst der Suche ist ein Imperativ. Lieber noch einmal tief Luft holen und sich gründlich dazu Gedanken machen, was man eigentlich braucht. Auch die honigsüssen Einflüsterungen der Personaldienstleistungsbranche sind nicht immer dienlich. Deren Geschäftsmodelle tragen mit den ‚Allgemeinen Geschäftsbedingungen’ ein Teil des pekuniären Risikos, aber nie das unternehmerische. Und das ist weitaus grösser und sicher kostspieliger.

Steht die richtige Führungskraft am Ruder, dann ist die unternehmerische Havarie weitaus seltener.

Viele Unternehmen vergessen, dass die eigene Belegschaft unter Umständen ein riesiges Reservoir an Talenten bietet, das bei guter Förderung und Unterhalt ein unerschöpflicher Vorrat an Wissen, Erfahrung und Führungskompetenz bietet.

Bevor man immer gleich die Führungskraft von aussen nimmt, ist vielleicht ein intimer Blick in die Eingeweide des eigenen Unternehmens besser, kostengünstiger und risikoärmer. Gerade die Aktionäre und die Angestellten wissen das zu schätzen. Die einen stellen nämlich das Kapital zur Verfügung und die anderen machen in der Regel mehr daraus. Natürlich vorausgesetzt der Kopf an der Spitze ist kein kurzsichtiger ‚Schönwetterkapitän’, der mal kurz am Steuer steht und nur über geringfügige nautische Kenntnisse verfügt.

Aufgrund des aufgeplusterten Selbstwertgefühls und einer unerschütterlichen Ignoranz gegenüber den Sachverhalten des wirklichen Lebens wissen sie alles besser und bei der ersten Sichtung eines Eisbergs rammen sie diesen auch mit grosser Treffsicherheit. Das einzige Rettungsboot nehmen sie aufgrund ihrer Stellung sofort in Beschlag und vom sicheren Ufer aus sehen sie zu wie das Schiff mit Aktionären und Belegschaft untergeht.

Zum Glück bieten die meisten Führungskräfte in der Schweiz seriöse und gute Arbeit an. Nicht der Eigennutz steht im Vordergrund. Die dauerhafte Entwicklung des anvertrauten Unternehmens ist die Triebkraft vieler. Darüber hinaus macht gute Führungsarbeit Freude. Auch den Aktionären und dem Personal. Ohne diese geht gar nichts.

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