Das Home Office ist eine gute Sache. Es ist ab weder das Ei des Kolumbus, noch ein Kuckucksei und schon gar nicht das Gelbe vom Ei.
Die Tage des Home Office sind in der Schweiz gezählt, wenn man gewissen Berichten und Ereignissen wirklich Glauben schenken möchte.
Aber man kann nicht immer allem wirklich glauben. Was hat den Zweifel am Home Office erst richtig entfacht? Kürzlich kam die Meldung aus den USA: Die neue Chefin von Yahoo, Marissa Mayer, will in ihrem Unternehmen die Arbeit von zuhause aus abschaffen. Aus ihrer Sicht ist es für die Unternehmenskultur besser, wenn die Mitarbeitenden vor Ort sind. Ist diese pointierte Aussage nun das Ende des Home Office? Wohl kaum. In der Schweiz trifft diese Arbeitsform nach wie vor auf starkes und ungeteiltes Interesse. Heute arbeiten schon fast ein Viertel der Erwerbstätigen in diesem Land teilweise von zuhause aus. Das Interesse ist aber noch grösser und wächst von Tag zu Tag.
Es gibt inzwischen eine erkleckliche Zahl an arbeitswissenschaftlicher Erkenntnissen und dazu passender Literatur, die bestätigt, dass Mitarbeitende, die von zuhause aus arbeiten können weniger krank sind, mehr arbeiten und trotzdem weitaus seltener ausbrennen. Es gibt wahrscheinlich bald eine ebenso grosse Anzahl anderer Erkenntnisse, selbstverständlich streng wissenschaftlich fundiert, die das Gegenteil behaupten. Die Arbeitswelt verändert sich stark, rasant und radikal. Kein Stein bleibt auf dem anderen.
Die Arbeitsform des Home Offices ist schon lange in den Fokus der arbeitswissenschaftlichen Debatte gekommen und löst zuweilen heftige Diskussionen aus. Die Heimarbeit eignet sich aber nicht für alle Unternehmen. Sie ist jedoch prädestiniert für Aufgaben, die sehr kopflastig sind und viel Wissen benötigen. Ob das Home Office wirklich immer nur das Gelbe vom Ei ist, kann bis anhin niemand wirklich schlüssig behaupten.
Würden alle für einen Monat ihre Home Office aufgeben, dann wären die Züge voller, die Strassen verstopfter und die Menschen gereizter. Ob eine Home Office wirklich betriebswirtschaftlich eine Einsparung bringt ist stark umstritten. Firmen müssen in die Infrastruktur investieren und dazu sehen, dass die Sicherheit und Integrität der Daten gewährleistet bleibt. Ein eigentlicher Arbeitsplatz muss trotzdem vor Ort bei der Firma vorhanden sein. Das kostet. Der Home Office Mitarbeitende muss auch von Zeit zu Zeit in der Firma anwesend sein. Auch das braucht Platz, Infrastruktur und kostet Geld. Die Politik des BYOD (Bring Your Own Device = Nimm die Arbeitsgeräte selber mit) ist auch keine gute Sache. Gerade im elektronischen Bereich kann das zu Problemen führen, wenn alle mit ihren eigenen elektronischen Arbeitsgeräten kommen und unter Umständen die Datensicherheit darunter leidet.
Das Home Office ist eine zweckgebundene Sache. Es ist aber nicht a priori einfach gut. Solche Lösungen müssen zur Firma passen. Zudem kann es auch nicht im grossen Stil sofort eingesetzt werden. Zuvor müssen Sicherheitsrichtlinien etabliert sein, Arbeitsprozesse definiert werden und die richtigen Bereiche, die für eine sinnvolle Home Office Lösung in Frage kommen, klar identifiziert werden.
Kürzlich gab es im Nachrichtenmagazin 10vor10 einen interessanten Beitrag zu dieser Arbeitsform. Mit diesem LINK kommen Sie gleich zum Film. Am 13. Juni 2013 ist wieder ganz offiziell der Tag des Home Office. Mit der Webpage www.homeofficeday.ch erfahren Sie schnell die wesentlichen Infos zu diesem Tag.