Aug 6

Ihr Gesicht kann mehr. Falten sprechen.

Author: PersonalRadar

Die Ausdrucksweise im Gesicht, die Mimik, ersetzt häufig die Sprache. Sie kann manchmal in Sekunden weitaus mehr ausdrücken, als tausend Wörter.

(Bildquelle: www.pixabay.com)

Freude, Wut, Enttäuschung, Trauer und viele andere Gemütsbewegungen können wir durch das komplexe Zusammenspiel der Gesichtsmuskulatur reichhaltig zum Ausdruck bringen. Das Gesicht spricht buchstäblich Bände. Wir erkennen schon am Morgen, ob der Arbeitskollege oder die Chefin oder andere in der Firma gut drauf sind und das mit positiv besetzter Mimik auch ausdrücken. Selbstverständlich ist die Körpersprache in Verbindung mit Stimme noch weitaus komplexer, reichhaltiger und interessanter. Hat es uns einmal die Sprache verschlagen, können wir mit unserem Körper immer noch sehr viel ausdrücken.

Lange gab es die Meinung, dass es eine universelle Mimik gibt, die sozusagen grenzenlos ist und beispielsweise beim Chinesen/-innen oder Brasilianer/-innen in gleicher Art und Weise verstanden wird. Dem ist nicht so.

Der weltweit gültige ‚Mimik-Knigge’ gibt es nicht. Was in Europa in Sachen Mimik funktioniert und unter Umständen ein sympathisches Lächeln auf das Gesicht des Gegenübers zaubert, kann in Asien Ärger machen, in Afrika betretenes Schweigen auslösen und in Lateinamerika entspanntes Gelächter erzeugen. Gerade jene, die beruflich oft in anderen Weltgegenden unterwegs sind, können davon ein Lied singen, wenn sie wieder einmal voll in den tiefen Fettnapf getreten sind und ein wichtiges Geschäft der falschen Verhaltsweise wegen zum Opfer fiel.

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Laut neuster Forschung gibt es interessante Feststellungen. Asiaten und Europäern wurden Fotos mit verschiedener Mimik gezeigt. Beide Gruppen nahmen die Mimik grundsätzlich anders wahr. Die Asiaten bekundeten Mühe Angst vor Überraschung,  oder Abscheu von Ärger zu unterscheiden. Gemäss den Resultaten, schauen die Asiaten meistens nur auf die Augen und die Europäer zusätzlich auf den Mund. Die zusätzliche Bildinformation gibt mehr Auskunft über die Befindlichkeit des Gegenübers. Die Europäer verarbeiten mehr Bildinformationen, ziehen somit andere Schlüsse und verstehen Mimik anders. Das Gesicht hat viele Botschaften.

Interkulturelle Kompetenz lernt man sowieso nicht in einem Führungsseminar. Meistens ist es weitaus sinnvoller sich im jeweiligen Kulturraum aufzuhalten, um sich intensiv mit der neuen Gesellschaft auseinander setzen zu können. Das Eintauchen in die neue Umgebung mit allen Vor- und Nachteilen, ist meistens vom Erfolg gekrönt, wenn man es zulässt. Das offensichtliche, ehrliche Bemühen eine andere Mentalität, Arbeitskultur oder Sprache zu verstehen, wird im Gastland immer geschätzt. Das Lächeln bleibt zum Glück universell. Auch in der Arbeitswelt!