Wenn der Chauffeur nicht kommt, geht nichts mehr.
Eines Tages gehen sie einkaufen und nach wenigen Minuten stellen sie fest, dass etwas nicht stimmt. Die Ware auf den Regalen ist nicht komplett.
Sie gehen weiter. Die bevorzugte Tiefkühlpizza ist nicht da. Sie ist auch nicht an Lager. Das Frischgemüse sieht so appetitlich aus, als würde es gleich auf den Kompost kommen und das Brot ist so hart, dass es sogar die Schwäne bei der Fütterung verweigern würden. Die Logistikkette funktioniert nicht mehr. Die Nachfrage nach Gütern ist ungebrochen. Es fehlt an Fahrpersonal, um die Güter überhaupt an die Verkaufspunkte bringen zu können. Das ist ein Witz? Schön wärs!
In den nächsten Jahren werden viele Chauffeure und Chauffeusen, die LKW fahren, in die Pension gehen. Die Lücken werden dermassen gross werden, dass sie nicht mehr mit nachkommenden Berufsleuten besetzt werden können. Der Nutzfahrzeugverband Astag geht davon aus, dass in ca. 10 Jahren ca. 25’000 Chauffeure fehlen werden. Im Moment absolvieren 640 junge Menschen eine Ausbildung als Chauffeur. Aber das genügt nicht, um den zu erwartenden Mangel auch in den Griff zu bekommen.
Nicht alle Güter können mit der Bahn transportiert werden. Ein ganz grosser Teil der Feindistribution der Waren wird immer noch auf der Strasse bewerkstelligt. Das wird so bleiben und das braucht ausgebildetes Personal, um die Warenströme möglichst effizient verarbeiten zu können. Geht das nicht mehr aus einem Guss, werden das alle sofort spüren. Spätestens dann, wenn die Regale im Detailhandel nicht mehr richtig voll sind und die bevorzugten Frühstücksflocken fehlen und die Milch auch nicht da ist, werden es alle merken.
In der Schweiz haben ca. 70’000 Personen die Berechtigung solche Lastwagen fahren zu dürfen. Etwa 50’000 davon sind auch als Fahrer regelmässig im Einsatz. Gemäss dem Verband genügt das nicht. Es braucht massiv mehr Fahrpersonal, um den zukünftigen Anforderungen gerecht werden zu können. Wenn nicht bald etwas geschieht, dann spüren es alle. LKW Fahrer verkörpern eine wichtige Berufsgruppe. Ohne sie läuft gar nichts in diesem Land.