Frauen erobern die akademische Welt.
Sage und schreibe 29’000 junge Erwachsene haben im Jahr 2008 in der Schweiz die Maturität (Abitur) erworben. Diese Zahl steigt von Jahr zu Jahr. Im 2008 waren es noch ca. 1000 weniger. 1980 waren es sogar dreimal weniger als im letzten Jahr.
Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass sich immer mehr junge Frauen für die Maturität qualifizieren, um danach an die Uni zu gehen. Die Frauen erobern die akademische Welt!
Zudem ist es auch extrem positiv, dass im letzten Jahr über 60’000 Jugendliche einen Berufsabschluss in der Tasche hatten. Ein Faktum, das für schweizerische Volkswirtschaft enorm wichtig ist. Ohne bestens qualifizierte Arbeitskräfte geht der hiesigen Wirtschaft bald das Licht aus. Hoffentlich geht auch der hiesigen Politkaste endlich ein Licht auf, wenn aufgrund der erodierenden Staatsbudgets, wieder einmal der Rotstift der Sparbemühungen bei der Bildung angesetzt wird. Das rechnet sich nie!
Das Bundesamt für Statistik überrascht übrigens noch mit weiteren Informationen. Von diesen 29’000 Maturitätsabschlüssen wurden 18’000 im Gymnasium erworben und 11’000 davon als Berufsmatur abgeschlossen. Die Berufsmatur und die intelligente Durchlässigkeit des Bildungssystems bewähren sich bestens. Bei den gymnasialen Maturitäten hat sich der Frauenanteil gewaltig gesteigert. Waren 1980 noch 42.5% der Abschlüsse von jungen Frauen realisiert worden, sind es heuer schon 58%. Das moderne schweizerische Bildungssystem bietet den Frauen die gleich guten Möglichkeiten wie den Männern.
Inzwischen belegen die Daten, dass Frauen die gebotenen Möglichkeiten intensiver nutzen, akademische Ausbildungen gezielter anstreben und diese auch meistens erfolgreich abschliessen.
Bei der Berufsmaturität, die es übrigens erst seit 1993 gibt, liegt der Anteil der Frauen, die diese auch erfolgreich abschliessen, zwischen 44 und 45%. Auch ein sehr respektabler Anteil.
Zudem liegt die Stadt Bologna nicht nur in Italien. Sie hat inzwischen 29 Schwestern. Die Bologna-Deklaration wurde im Juni 1999 von 29 europäischen Staaten, notabene auch von der Schweiz, unterzeichnet. Was war das Ziel?
- Die strukturierte Vereinheitlichung der Studiengänge
- Die Einführung des 3-stufigen Systems Bachlor-Master-Doktorat und
- die einheitliche Bewertung und Kontrolle der Leistungen durch das Kreditpunktesystem und
- die Förderung der Mobilität der Studenten/-innen zwischen den verschiedenen Universitäten
Das System ist sicher verbesserungswürdig und hinterlässt in der akademischen Welt nicht nur tiefe Spuren im positiven Sinn.
Aber die angestrebte Vereinheitlichung akademischer Bildung in Europa wird es auch den Rekruter, Arbeitgeber und dem Arbeitsmarkt als solches einfacher machen, den Gehalt der Ausbildungen besser einschätzen zu können.