Lehre abgebrochen. Und dann? Die handwerkliche Ausbildung wird immer anspruchsvoller.
Überdurchschnittlich viel Lernende aus der Nordwestschweiz brechen ihre handwerkliche Lehre ab.
Die Anforderungen an die Berufslehren im Handwerk haben sich stark verändert. Die fortschreitende Technik verlangt immer mehr Grundkenntnisse in Sprache, Mathe und abstraktem Denken. Das überfordert viele. Die Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK) führt eine Statistik über Lehrabbrüche in der ganzen Schweiz.
Der Kanton Baselland leidet stark darunter. Ca. 550 Lernende brechen ihre Ausbildung ab. Es gibt Branchen, wo die Lehrabbruchsquote bis auf 40% steigt. Ein erschreckender Wert. Gerade die Haustechnikbranche (Sanitär-, Heizungsinstallateure, Gebäudetechnikplaner, Spengler usw.) ist auf Lernende angewiesen, die solide Grundfertigkeiten in Mathe mitbringen und über ein räumliches Vorstellungsvermögen verfügen. Die Abbruchsquote ist in dieser Branche sehr hoch.
Es gibt viele Gründe, warum junge Menschen ihre Ausbildung abbrechen. Nicht immer sind Lehrbetriebe, Schulen, Lernende oder die exzessive Reizüberflutung am Misserfolg schuld. Oft sind es auch Elternhäuser, die sich kein bisschen um die berufliche Ausbildung der Kinder kümmern und alles den anderen überlassen.
Kürzlich hat die Basler Zeitung zu diesem Thema einen lesenswerten und interessanten Artikel mit dem Titel ‚Zu wenig Biss und zu hohe Ansprüche’ publiziert. Er ist lesenswert. Gerade die handwerkliche Branche ist immer mehr auf gut ausgebildete Mitarbeitende angewiesen, die nicht nur mit den Händen geschickt sind, sondern auch noch viel im Kopf haben.