Wie viel Zweifel kannst Du ertragen?
‚Was glaubst du, wer du bist?‘
Lass uns hier eine Weile ernst sein. Denk darüber nach. Wenn jemand zu dir käme und diese zufällige Frage stellte. Du hättest 30 Sekunden Zeit, um deine Antwort zu geben. Was würdest du sagen? Mit welchen Worten würdest du dich selbst – deine Kernidentität – beschreiben, wenn die Antwort direkt aus deinem Kopf durch deine Gedanken käme? Kein Filter.
- Wie würde deine Antwort in Momenten grossen Selbstvertrauens aussehen?
- Wie würde deine Antwort in Momenten grosser Selbstzweifel aussehen?
Der Kerngedanke lautet: „Es ist nicht, wer du bist, sondern wer du denkst, dass du nicht bist.“
Das Zitat sagt alles und bringt das Konzept des Selbstzweifels auf den Punkt. Daher die Frage am Anfang. ‚Was glaubst du wer du bist?‘
- Es ist alles drinnen.
- In unseren Gedanken.
Zweifelsgedanken können im Bruchteil einer Sekunde aufkommen, schneller, als man merkt, dass etwas passiert ist. Wir fangen an, uns vor etwas zu fürchten.
- Spott
- Versagen
- Verurteilung
- Unzulänglichkeit
Sobald sich diese Ängste einschleichen und in unserem Kopf Platz einnehmen oder an Zahl zunehmen, werden wir langsamer. Wir zögern. Wir werden weniger produktiv. Dennoch ist es nur ein Gedanke – oder vielleicht mehrere Gedanken.
Stell dir die folgende Situation vor:
Du bist dabei, einen mutigen Vorschlag einzureichen, bei einer grossen, wichtigen Veranstaltung zu sprechen. Eine Erfahrung, die das Potenzial hat, dein Leben und deine Karriere zu verändern. Zu einem Thema, das dir am Herzen liegt und bei dem du als Experte giltst. Mit anderen Worten: Du kennst dich aus. Sehr gut.
- Du fühlst dich gut an
- Du bist dabei, auf ‚Senden‘ zu klicken
- Du fühlst dich zuversichtlich und ziemlich positiv aufgeregt
Dann taucht ein plötzlicher Gedanke auf … nur ein einfacher kleiner Gedanke. Eine Ahnung, dass sich etwas in dir verändert. Du hörst, wie dein Verstand sagt: ‚Bist du dir wirklich sicher?‘ Es ist der erste Verdacht, der dir in den Sinn kommt. Dieser Bruchteil einer Sekunde verändert alles und du zögerst. Der erste ‚unschuldige‘ Gedanke lässt dich umdenken und zögern. Es ist der Beginn einer Gedankenspirale. Weitere Gedanken folgen diesem Beispiel.
- Was ist, wenn es eine dumme Idee ist, meine Idee einzureichen?
- Was ist, wenn ich doch kein wirklicher Experte bin?
- Was ist, wenn sie denken, ich sei dumm?
- Was ist, wenn ich nicht bereit bin?
- Was ist, wenn …
Das Selbstzweifel-Monster ist auf dem Vormarsch. Das Selbstvertrauen sinkt.
Wenn du es zulässt, dass das Monster weiterläuft und immer grösser wird – d. h. wenn du es dir erlaubst, immer mehr Gedanken des Selbstzweifels hinzuzufügen –, wirst du niemals auf ‘Senden’ drücken. Du wirst dich selbst davon abhalten, den mutigen Schritt zu wagen, der dir dabei helfen wird, die nächste Stufe zu erreichen und möglicherweise dein Leben zu verändern. Der Schwung, den du hattest, lässt nach. Es könnte sogar aufhören. Es sei denn:
- Du wirst dir deiner Gedanken bewusst
- Du wirst dir deiner Verantwortung bewusst
- Du wirst dir der Kraft bewusst, die in dir steckt
Wenn dein Geist Gedanken des Selbstzweifels hervorbringen kann … kann der auch Gedanken des Selbstvertrauens hervorbringen. Wieder und wieder. Du wählst.
- Was wäre, wenn du anfangen würdest, die immer stärker werdenden Gedanken des Selbstzweifels in Frage zu stellen?
- Was wäre, wenn du keine Beweise dafür hätten, dass diese Gedanken eigentlich wahr sind?
Selbstzweifel können dich lähmen. Es kann dich davon abhalten, der Anführer, der Elternteil oder der Mensch zu sein, der du werden möchtest.
Was wäre, wenn du dich für Vertrauen statt Zweifel, Klarheit statt Unordnung, Einfachheit statt Kompliziertheit entscheiden würdest?
Denk einfach darüber nach. Also, wer glaubst du, dass du bist?