Interviews dürfen nicht zum Intermezzo werden.
Schon der bekannte deutsche ‚Benimm-Papst‘, Adolph Freiherr von Knigge, hat im 17. Jahrhundert mit launigen Worten den Spruch: ‚Gehe nie aus einem Gespräch, ohne dem anderen die Gelegenheit zu geben, mit Dankbarkeit an dieses Gespräch zurückzudenken‘ geprägt.
Right Potentials entscheiden meistens während des Interviews, ob sie ein Angebot weiter verfolgen möchten. Denken Sie daran, dass diese stark umworben sind und nicht nur von Ihnen zu einem Gespräch eingeladen werden.
Das Human Resources Management (HRM), insbesondere die Rekruter/-innen, sind mit ihren Interviewqualitäten mehr und mehr direkten Konkurrenzsituationen ausgesetzt. Der Kampf um berufliche Exzellenz, hoch qualifiziertes Nischenwissen und Spezialisten/-innen nimmt zu. Ein stark volatiler Markt interessiert es herzlich wenig, wie es um die Arbeitsmarktsituation der einzelnen Volkwirtschaften bestellt ist. Sehr gut qualifizierte Fach- und Führungskräfte sind meistens unabhängig, global orientiert und über die eigenen beruflichen Möglichkeiten bestens unterrichtet.
Die demografische Entwicklung der europäischen Gesellschaften trägt zudem bei, dass die Intensität der Suche nach jungen und reifen Talenten sich dramatisch verschärfen wird. Was nützen gute Sozialleistungen, hervorragende Arbeitsmöglichkeiten, klare Strukturen, flache Hierarchien, gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, attraktive ‚Benefits‘ oder interessante ‚Add-ons‘ einer Unternehmung, wenn die erste, aber extrem entscheidende persönliche Begegnung alles wieder zunichte macht?
Das Interview darf nie schlecht vorbereitet sein! Es muss zwingend strukturiert sein. Externe Störfaktoren zerstören wichtige psychologische Momente und das Gespräch verläuft meistens wirr. Die Konkurrenz gewinnt immer, wenn die besten Momente einer Begegnung mutwillig aufs Spiel gesetzt werden.