Okt 29

Jobinserate ohne konkrete Stelle sind in der Temporärbranche weit verbreitet. Nicht nur in der Schweiz.

Author: PersonalRadar

Gefälschte Jobinserate im Internet lassen Arbeitslose verzweifeln (Quelle: Berner Zeitung)

Online-Jobangebote sind nicht immer das, was sie scheinen. Immer wieder werden im Web Stellenanzeigen geschaltet, hinter denen sich statt eines Arbeitsplatzes nur ein fauler Marketingtrick oder gezielter Datenklau verbirgt. Wie das «Wallstreet Journal» berichtet, tragen die gefälschten Inserate oft dazu bei, dass sich unter den arbeitslosen US-Bürgern noch mehr Frustration breit macht – die Jobsuche gestaltet sich angesichts der Wirtschaftskrise ohnehin schon äusserst schwierig. Während Karriereplattformen aufgrund der zunehmenden Arbeitslosigkeit boomen, nehmen gleichzeitig auch Missbrauch und Ausbeutung zu.

Werbeflut statt Job

So wurde beispielsweise der 53-jährige Tom Green bereits zweimal Opfer von falschen Jobanzeigen auf dem US-Portal CareerBuilder.com. Beide Male stellten sich Angebote für leitende Positionen als Werbemasche heraus und Green erhielt anstatt eines Jobs dubiose Vertragsabschlüsse mit vermeintlichen Karrierediensten in Höhe von mehreren tausend Dollar. «Das ist extrem frustrierend. Man wird sehr skeptisch, was den Arbeitsmarkt betrifft», sagt Green. Um solchen Betrügern aus dem Weg zu gehen, sollten Jobsuchende vorsichtig mit Stellenangeboten umgehen und nicht voreilig persönliche Daten herausgeben. Denn solange keine konkreten Vereinbarungen getroffen werden, kosten die falschen Jobinserate zwar Nerven und Zeit, aber keine horrenden Geldbeträge.

«Internetnutzer sind grundsätzlich Gefahren und Betrugsversuchen ausgesetzt», meint Barbara Wiesinger vom Jobportal Monster Worldwide. Allgemein gesprochen seien Anzeigen mit gebührenpflichtigen Telefonnummern zu hinterfragen, oder aber wenn der Bewerber dazu aufgefordert werde, ein Bankkonto für die Bewerbung zu eröffnen oder eine Software vorab herunterzuladen.

Temporärfirmen profitieren von Verzweiflung

Auch Temporärfirmen missbrauchen Jobportale und Karriereplattformen im Netz immer wieder dazu, mit falschen Anzeigen zu werben. Dabei werden oft attraktive Stellenangebote eingestellt, um Leute letztlich für deutlich schlechtere Positionen zu gewinnen. Oft seien die angepriesenen Jobs bereits besetzt oder ein Zusammenschnitt verschiedener Anzeigen, warnt Steven Greenberg, Betreiber der Karriereplattform Jobs4point0.com. «Rekrutierungsfirmen machen das, weil sie möglichst viele Lebensläufe mit möglichst wenigen Stellenanzeigen einsammeln wollen.» Danach würden sie unattraktive Jobs an diese Leute vermitteln und darauf hoffen, dass sie verzweifelt genug sind, die weniger tollen Angebote trotzdem anzunehmen.

Alarmzeichen: Keine Details

Um Betrügereien entgegenzuwirken, kontrollieren heute viele Webseiten ähnlich wie Monster die Ausschreibungen im Vorfeld.

Allerdings kann so auch nur ein Teil der betrügerischen Inserate abgefangen werden. Nicht jedes falsche Angebot ist sofort als solches ersichtlich. Dennoch gibt es Hinweise auf fragwürdige Anzeigen. Beispielsweise fehlen dabei oft Details über das betreffende Unternehmen oder die ausgeschriebene Position. Auch die Jobbeschreibungen selbst sind meist sehr vage gehalten. Wenn sich Arbeitssuchende bei einer Stellenanzeige unsicher sind, lohnt sich in jedem Fall ein wenig Recherche zum angegeben Unternehmen, bevor detaillierte Angaben zur eigenen Person gemacht werden.