Personalvermittlung: Schnell wie McDonald…
‚Kein Problem Herr Hugentobler, wir finden ihnen die Perle innert 48 Stunden und dann ist ihre Vakanz besetzt’. Herr Hugentobler, Geschäftsleiter einer mittelgrossen Baufirma, seufzt leicht, verabschiedet sich vom Personalberater namens Meier oder so und legt beruhigt den schweren Hörer auf. Kurz darauf hat er ein paar schlaflose Nächte.
Was war los? Ganz einfach. Die persönliche Assistentin von Hugentobler kündigte. Er war überrascht. Seit Jahren verrichtete sie einen Topjob. Zwischenmenschlich verstand man sich gut. Er ist ja ein kein Unmensch als Chef. Die Baubranche ist rau und der Umgangston ist nicht immer gepflegt. Er wusste genau, dass er zu dieser Assistentin Sorge tragen muss. Sie ist mit allen Arbeitsprozessen vertraut. Sie ist diskret, kompetent und bringt die Arbeit vom Schreibtisch. Und jetzt dieses Desaster. Und nur weil sie schwanger ist und danach Teilzeit arbeiten will. ‚Das geht einfach nicht’, meint er grollend. ‚Teilzeit ist bei mir ist nicht möglich. Ich muss eine Assistentin haben, die ich auch mal abends kurz privat anrufen kann, wenn ich für den nächsten Tag noch Akten brauche für die Frühsitzung. Schliesslich ist die Bauwirtschaft schon frühmorgens auf den Beinen. Morgenstund hat Zement im Mund’, denkt er leicht versunken.
‚Habe ich dem Personalberater auch wirklich alle Daten richtig durchgegeben’, grummelt er leise vor sich hin. ‚Ich hab’s ja dem Meier gesagt, dass ich eine neue Fachkraft haben muss, die aus der Branche kommt und mit dem Umfeld vertraut ist. So ein zart keimendes Pflänzchen kommt nicht in Frage. Die geht mir schon am ersten Tag ein. Ich brauch eine gestandene Frau, die mir den Laden zusammenhält und mich organisiert. Sonst gibt’s ein Chaos. Aber was macht dieser Meier? Er sendet mir andauernd Dossiers von jungen Bewerberinnen, die zwar tolle Ausbildungen gemacht haben, aber wahrscheinlich fluchtartig das Büro verlassen, wenn ich mal laut werde‘, sagt er etwas zerknischt im Selbstgespräch.
Hugentobler ist irritiert. Diese Personaldienstleister senden ihm ungefragt Dossiers zu. Eigentlich will er nicht, dass die Angelegenheit an die grosse Glocke gehängt wird. Der Meier hört ihm auch nicht zu. Andauernd erhält er von ihm die falschen Dossiers. Entweder sind die Bewerberinnen zu jung, dann wieder zu teuer oder wollen Teilzeit arbeiten, obwohl er ihm doch gesagt habe, dass es ein 200%-Job ist. Da ist keine Luft nach oben für Extratouren.
Auch Meier rauft sich die Haare. ‚Dieser sture Esel von Hugentobler soll sich endlich entscheiden. Es ist bald Monatsende und die Filialleiterin schaut ihn schon tadelnd an, weil sein Umsatz so hoch ist, wie die Berge in Holland. Nicht aufgeben‘, denkt Meier. ‚Dem Hugentobler send ich grad noch 2 Dossiers zu. Da kamen doch soeben zwei Bewerbungen rein, die vielleicht noch passen könnten. Der ist doch so verzweifelt. Der muss zugreifen, sonst steht er ab nächsten Montag alleine im Büro‘. Hugentobler prüft die letzten Dossiers von Meier. Er muss sich jetzt entscheiden. Er lädt zwei Bewerberinnen ein und entscheidet sich dann für eine Bewerberin während des Gesprächs. Er ist unter Druck. Sie ist per sofort frei und das Lohnangebot ist auch ok. Meier ist überglücklich. Endlich hat der Hugentobler einen Entscheid gefällt. Die Filialleiterin ist auch froh. Die Zentrale macht schon seit Wochen Druck, da die Umsatzzahlen nicht steigen. Auch ihr Job ist gefährdet.
Hugentobler muss der neuen Assistentin nach einer Woche die Kündigung aussprechen. Als er mal ein wenig zu ungeduldig wurde, weil der Brief an das lokale Bauamt zum 3. Mal voll mit falscher Grammatik war, wurde er etwas grimmig. Das Bauamt reklamierte, die Assistentin flog raus, Meier gab den Schlüssel auch ab und die Filialleiterin hat einen unangenehmen Termin am Hauptsitz. Thema ist die forcierte Umsatzsteigerung ihres Teams durch aggressive Performance unterstützt durch ‚Commitment by Leadership’. Was immer das auch heissen mag. Müller, der neue Personalberater, der Meier ersetzt, hat schon mit Hugentobler Kontakt aufgenommen. Die ersten Dossiers sind versendet. Sie handeln von jungen Bewerberinnen, die mit ihren Maschinen gut umgehen können. Sie wissen immer noch nicht, dass die elektronische Rechtschreibehilfe dem Duden keine Konkurrenz macht.
Hugentobler hat den Müller oder so nicht mehr angerufen. An der letzten Verbandssitzung hat er während der Pause den Kollegen sein Leid geklagt. Ein hart gesottener Konkurrent von ihm half ihm überraschend freundschaftlich aus der Patsche. Seine Nachbarin suchte just so einen Job. Er hat sie angestellt. Die Visitenkarte vom Müller landete im Papierkorb. Der weiss nichts davon. Er ist schon wieder weg. ‚Committment by Leadership‘ hat zugeschlagen…
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