Die deutschen Altenpfleger wandern in die Schweiz ein. Die Lücken schliesst China.
Die Arbeitsbedingungen und die Verdienstmöglichkeiten für Fachpflegepersonal in Deutschland sind bekanntlich nicht wirklich der Knüller. Viele von Ihnen flüchten in die Schweiz. Jetzt vermehrt auch die Altenpfleger.
Die Schweiz ist nicht für alle das Paradies. Sie hat jedoch eine grosse Sogkraft. Sie bietet in Sachen Einkommensmöglichkeiten, Arbeitsbedingungen und Lebensqualität ebenbürtige bis herausragende Möglichkeiten und Angebote. Gerade das medizinische Fachpflegepersonal aus Deutschland hat die Schweiz schon lange im Fokus. Darüber hinaus hängen nun immer mehr Altenpfleger aus Deutschland ihren Job an den Nagel und heuern in der Schweiz an. Dadurch fällt der Pflegenotstand, der auch in der Schweiz bekannt ist, aufgrund der Einwanderung dieser Berufsgruppen, wenig stark ins Gewicht, wie zum Beispiel in Deutschland.
Die Lücken kann man dann mit den billigen Arbeitskräften aus Osteuropa schliessen, waren viele in Deutschland der Meinung. Das ist eine Illusion. Die Einkommensverhältnisse verbessern sich in Osteuropa klar nach oben. Auch dort ist die schleichende Geriatrisierung der Gesellschaften ein sichtbares Faktum. Diese Pflegefachkräfte verlassen nicht einfach so die Heimat. Da muss es schon wirklich attraktive Angebote geben, bevor die Koffer gepackt werden. Die Löhne für die Altenpfleger in Deutschland sind jedoch mager. Viel schwere wie auch anspruchsvolle Arbeit für wenig Geld. Zudem ist das soziale Ansehen dieser Berufsgattung auch nicht besonders hoch, obwohl die Arbeit gesellschaftlich wichtige Aufgaben erfüllt.
Der ‚Care-Drain’ war schon oft Thema in diesem Blog.
Der Aderlass macht sich in Deutschland langsam aber sicher bemerkbar. Woher sollen nun die Fachkräfte für die Altenpflege kommen? Aus China! Man reibt sich die Augen. Wie bitte? Sind wir nun in Europa schon so weit, dass wir in der Not wirklich Fliegen fressen? Auch in der Schweiz gibt es Überlegungen, ob man Pflegekräfte nicht ausserhalb Europas suchen soll. Das ist vielleicht eine temporäre Lösung. Die Lösung ist es nicht.
Man muss sich in der Tat langsam fragen, was junge Menschen davon abhält einen Pflegeberuf zu ergreifen. Und noch viel mehr muss man ganz sicher und intensiv der Frage nachgehen, warum junge Menschen nach einer Pflegeausbildung den Job wieder aufgeben. Sind denn die Arbeitsbedingungen so mies, dass viele der Gesundheitsbranche den Rücken kehren?
Es wird immer der Fachkräftemangel in der ICT Branche beklagt. Natürlich haben wir zu wenige davon. Wer weiss es nicht? Die Lücken schliessen wir dann mit Fachkräften aus Indien zum Beispiel und sind nota bene gut damit bedient. Für diesen Fachbereich braucht es aber andere Fähigkeiten. Empathie und Altruismus stehen nicht an der Spitze der verlangten Skills. Logisches Denkvermögen, mathematische Fähigkeiten und ein überdurchschnittliches Abstraktionsvermögen sind wichtiger. Dafür kann man in dieser Branche dann auch richtig gut Geld verdienen und sich die Jobs aussuchen.
Der Pflegeberuf ist gemessen an seinen Aufgaben, Verantwortung und Belastung immer noch schlecht bezahlt. Hoffentlich ändert sich bald etwas. Verweigern sich junge Menschen gegenüber dieser Berufswelt, dann werden die Pflegefachkräfte aus Deutschland auch nicht mehr genügen. Die düstere Wirklichkeit genügt dann keiner Anspruchsgruppe mehr. Mit diesem LINK kommen Sie noch zu weiteren Informationen über den Pflegenotstand in Deutschland, dem man mit chinesischen Arbeitskräften entgegen wirken will.
Zudem möchte PersonalRadar nachfolgend noch auf weitere Artikel aufmerksam machen, die zu diesem Thema Stellung nehmen:
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