Die Rekrutierung von Ärzten liegt auf der Intensivstation…
… und wenn nichts passiert, stirbt sie einfach weg, weil es nichts mehr zu rekrutieren gibt.
In diesem Blog wurde schon oft auf die Misere des Ärztemangels aufmerksam gemacht. Personalabteilungen von Spitälern rekrutieren immer mehr im luftleeren Raum. Sie sollten dringend Vakanzen besetzen und können es nicht, weil keine Bewerbungen eintreffen. Der Bewerbermarkt ist trocken wie Zunder. Viele offene Position bleiben offen wie schwärende Wunden.
Das Abwerben von Ärzten im Ausland funktioniert nicht mehr so leicht. Gerade Deutschland stemmt sich mit aller Kraft dagegen, dass der Braindrain des medizinischen Fachpersonals die eigene Versorgung beeinträchtigt und beschädigt. Zudem will man es wahrscheinlich einfach nicht mehr akzeptieren, dass mit viel Steuersubstrat Humanmediziner ausgebildet werden, damit sich diese später in der Schweiz niederlassen und beruflich verwirklichen. Was wurde unternommen? Deutschland hat die Rahmenbedingungen für Mediziner stark verbessert. Der Zustrom aus der Nachbarschaft hat sich verringert.
Die Ausbildung zum Arzt ist teuer, anspruchsvoll und aufwendig. Weitaus mehr junge Menschen möchten trotzdem diesen Beruf ergreifen. Sie scheitern oft an den Zulassungsbedingungen. Warum bilden wir nicht mehr eigene Ärzte aus, wenn doch offensichtlich ein Mangel herrscht? Irgendwann können Spitäler ihre Vakanzen gar nicht mehr besetzen. Dann wird es vielen dämmern, dass medizinisches Fachpersonal nicht einfach importiert werden sollte, sondern auch eine nachhaltige Verpflichtung zur Ausbildung besteht, damit Mangel schon gar nicht entstehen kann. Können Krankheiten nicht mehr richtig behandelt werden, weil der Mangel es nicht zulässt, dann werden auch jene Kreise einmal davon betroffen sein, die jetzt auf der Bremse stehen und meinen gut unterwegs zu sein.
Kürzlich erschien in der NZZ ein interessanter Artikel mit folgenden Titel: Ärzteknappheit – Auch grosse Spitäler kämpfen zunehmend mit Problemen (klicken Sie einfach darauf), der einmal mehr aufzeigt, wo der Schuh drückt. Diese Zeitung ist für Qualität und gute Recherche bekannt. Nachfolgend möchte Sie PersonalRadar noch auf weitere Beiträge aufmerksam machen, die zu diesem Thema berichten.
- Der McDoctor kommt. Die ‚McDonaldisierung‘ eines wichtigen Berufsstandes.
- Der ‚Care-Drain‘ ist hausgemacht. Wann kommt die Wende?
- Der forcierte Import von Ärzten führt zum Abort.
- Mehr Schweizer Ärzte (Filmbeitrag von 10vor10)
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