Wie tickt das Personal auf dieser Welt? (A Survey on the Pulse of Today’s Global Workforce)
Kürzlich hat successfactors eine interessante Studie auf Englisch mit dem Titel ‚Der Pulsschlag der globalen Belegschaft – eine Umfrage’ publiziert.
Darin wird mitgeteilt, dass die Personalverantwortlichen aufgrund der globalen wirtschaftlichen Veränderungen und den vielen damit einhergehenden Unsicherheiten besonders stark gefordert sind. Ehrlich gedacht ist das nun wirklich nicht neu. Allen Wirtschaftsbewussten ist das in der Zwischenzeit glasklar geworden. Des Weiteren nehmen die internationalen Hürden der globalen Rekrutierung grundlegend ab, da nationale Grenzen gut ausgebildete Arbeitsnomaden nicht mehr aufhalten. Auch das ist nicht wirklich eine neue Erkenntnis, die Personaler aus den Socken haut.
Nichtsdestotrotz ist die Studie lesenswert, weil sie folgendes Wissen vermittelt:
- Die sogenannten Millennials legen viel Wert auf Training (40%) und Unterstützung durch Mentoren (42%)
- Die Generation X hingegen wünscht gute Aussichten auf noch bessere Karrieremöglichkeiten (49%)
- Die non-konformistische Rekrutierung via Social Media ist nach wie vor kein Hype. Nur 39% der Befragten gaben an, dass sie Bewerbende via Facebook, Twitter, SMS oder Skype gewinnen konnten
- Interessant ist sicher zudem die Tatsache, dass 87% der Befragten erklärten, dass Bewerbende während des Rekrutierungsphase sich vermehrt über Vergütungsmodelle, flexible Arbeitszeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten erkundigten
- 71% der Befragten berichteten, bei Kandidatenwünschen generationsbedingte Unterschiede festgestellt zu haben, nur 49% dokumentierten geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Kandidatenanfragen
- Zu den nicht-finanziellen Vorteilen, die in der Regel von Kandidaten gefordert werden, gehören laut 49% der Befragten eher ungewöhnliche Leistungen wie Freistellung für Freiwilligentätigkeiten (16%), kostenlose Massagen (8%) und Reinigung von Kleidungsstücken (8%)
Die Zeiten ändern sich und die Ansprüche ebenso. Allerdings geht es hier um sehr gut qualifizierte Bewerbende, die sich solche Pirouetten leisten können und genau wissen, dass ihr hoch spezifisches Wissen dermassen begehrt ist, dass sie sich gewissen Eitelkeiten auf dem Bewerbungsmarkt leisten und forciert erlauben können, ohne gleich ihre Arbeitsmarktfähigkeit zu gefährden. In Europa können sich das viele Arbeitssuchende gar nicht leisten. Sie sind froh, wenn sie überhaupt noch einen Job erhalten, der ihre Existenz sichert. Verrückte Arbeitswelt.
Die Studie bietet sicher nicht fundamental neues HR Wissen. Sie ist aber sicher eine gute Ergänzung zu vielen anderen Studien, die in die gleiche Richtung tendieren und einmal mehr bestätigen, dass die Welt nach wie vor rund ist, die Drehgeschwindigkeit unverändert stabil bleibt, aber die globalen Arbeitsmärkten solch starken Veränderungen ausgesetzt sind, dass sie auch den Mikrokosmos vieler Arbeitnehmenden beeinflusst.
Mit dem nachfolgenden Link kommen Sie gleich zu der auf Englisch abgefassten Studie: 2012 HR Beat – A Survey on the Pulse of Today’s Global Workforce