Die Personalvermittler der Schweiz sind im Würgegriff von jobs.ch
jobs.ch ist unbestritten die wichtigste Stellenplattform der Schweiz. Viele Personaldienstleister müssen das Angebot nutzen, wenn sie überhaupt wahrgenommen werden wollen. Viele sind empört über die satten Preise. Es regt sich Widerstand.
Um sich eine neue Stelle angeln zu können, gibt es viele Möglichkeiten. Will man jedoch Jobangebote publizieren, kommt man in der Schweiz an jobs.ch nicht vorbei. Diese Stellenbörse ist nach wie vor sehr potent und allgegenwärtig. Die Benutzerfreundlichkeit ist unbestritten gut und die hohe Innovationskadenz ebenso. Des Weiteren ist die Suchmaschinenoptimierung derart effizient ausgebaut, dass man diesem Anbieter beim Surfen nach neuen Stellenangeboten einfach nicht ausweichen kann. Auch die über Jahre eingefädelte Vernetzung mit anderen strategischen Marktpartnern ist klug aufgebaut und nicht zu übersehen.
Die Anbieterin hat deshalb keine ernstzunehmende Konkurrenz. Punkt. Sie kann tun und lassen wie es ihr gerade passt. Und das tut sie auch.
Die Personaldienstleistungsbranche ist eine fantastische Milchkuh. Sie gibt sehr viel Milch und ist selber relativ genügsam, wenn es um technische Ansprüche geht. Hauptsache die Stellenangebote können schnell und unkompliziert aktiviert werden. Diese Branche veröffentlicht tausende Stellenangebote und kommt somit an jobs.ch nicht vorbei. Diese bis anhin gut harmonierende wirtschaftliche Zweckgemeinschaft wird immer mehr durch eine aggressive Preispolitik des Anbieters gestört.
Preiserhöhungen werden einfach so durchgesetzt. Die Kunden erfahren nie etwas davon. Erst wenn der Vertrag ausläuft, realisieren sie, dass die Preise mit dem neuen Vertrag wieder erhöht wurden. Klammheimlich. Das Oligopol erlaubt es. Wer nicht spurt kommt halt einfach aus dem Tritt. Die Konkurrenz ist nicht vorhanden oder zahnlos. Es gibt kein richtiger Wettbewerb, der den Preisen zusetzt und die Anbieter dazu zwingt über eine fantasievolle Preis- und Angebotsgestaltung neue Kunden gewinnen zu müssen.
Bei jobs.ch klingelt seit Jahren die Kasse, weil die Mitbewerber schlafen und ein echter Wettbewerb ausbleibt.
Die Personaldienstleister haben genug davon. Immer mehr wenden sich von jobs.ch ab oder reduzieren ihre Slots auf ein absolutes Minimum, um die Kosten niedrig zu halten. Das gesparte Geld investieren sie lieber in eigene Lösungen und versuchen so ihre Präsenz auf dem Web zu verbessern. Vor nicht langer Zeit hat der Verband der Personaldienstleister swissstaffing eine interessante Umfrage gestartet. Er wollte wissen, ob es einem Bedürfnis entspricht, wenn der Verband eine eigene Plattform entwickeln lässt oder eine strategische Partnerschaft mit einem Anbieter eingeht. Die Zustimmung war überwältigend. Inzwischen ist die Katze aus dem Sack. swissstaffing ist mit jobchannel.ch eine Partnerschaft eingegangen.
Selbstverständlich wird diese noch junge Konkurrenz von jobs.ch milde belächelt. Aber die Wut der Personaldienstleister über die explodierenden Preise wird das Benzin für das neue Projekt sein. Kommt diese Branche erst richtig in Bewegung, dann werden sich auch die Preise für elektronische Stelleninserate bewegen. Nämlich nach unten. Die Milchkuh will nicht zum Metzger. Sie will endlich besseres Futter.