Flexibilität: Der Schlüssel zum Überleben auf dem Arbeitsmarkt?
Die demografischen Entwicklungen und der zunehmende Fachkräftemangel zwingen den Schweizer Arbeitsmarkt zu radikalen Anpassungen. Bevölkerungsarme Jahrgänge ersetzen die Babyboomer-Generation, wodurch der Pool an Arbeitskräften schrumpft.
Laut einer Studie von swissstaffing wünschen sich rund 80 % der Erwerbstätigen flexiblere Arbeitszeitmodelle, insbesondere Gleitzeit und die freie Einteilung der Arbeitszeit. Dennoch bleibt die Realität oft hinter den Erwartungen zurück: Nur gut die Hälfte der Befragten kann tatsächlich so flexibel arbeiten. Besonders betroffen sind Berufe im Gesundheitswesen, Baugewerbe und in Transport und Logistik.
Auch die Einbindung von Nichterwerbstätigen bleibt herausfordernd. Zwar sind rund zwei Drittel bereit, (wieder) in den Arbeitsmarkt einzutreten, doch nur unter der Voraussetzung von Sinnhaftigkeit und flexiblen Arbeitsbedingungen.
Temporärarbeit bietet hier eine Lösung: Sie ermöglicht den Zugang zum Arbeitsmarkt bei gleichzeitig hoher Flexibilität und sozialer Absicherung. Dies wird von über 50 % der befragten Erwerbstätigen positiv bewertet.
Ein weiteres Problem ist die geringe Bereitschaft, das Arbeitspensum zu erhöhen. Während nur 13 % der Befragten dazu bereit wären, möchten rund ein Drittel ihr Pensum reduzieren. Vor allem in Branchen mit hohen Arbeitsbelastungen, wie dem Baugewerbe, zeigt sich dieses Bedürfnis deutlich.
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, durch attraktive Arbeitsmodelle Fachkräfte zu binden. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und Teilzeitmodelle sind dabei zentrale Instrumente. Temporärarbeit kann Lücken im Personalbestand füllen und gleichzeitig die Festangestellten entlasten. Laut der Studie profitieren Unternehmen und Arbeitnehmende gleichermassen, wenn sie innovative Arbeitszeitmodelle umsetzen.
Die Politik wird aufgerufen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu überdenken, insbesondere in Bezug auf starre Arbeitszeitvorgaben. Eine moderne Arbeitsgesetzgebung, die sich an den Bedürfnissen der Erwerbstätigen orientiert, könnte den Arbeitsmarkt flexibler und attraktiver gestalten.
Letztlich zeigt die Studie: Flexibilität ist nicht nur ein Wunsch, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Ohne Anpassungen droht vielen Unternehmen der Verlust von Talenten und Wettbewerbsfähigkeit.