10 sichere Zeichen, dass Ihr Job flöten geht.
Sie arbeiten. Sie wissen, die Arbeit ist knapp. Der Firma geht es nicht gut. Es muss gespart werden. Alle hoffen sie können bleiben. Nachfolgend 10 Anzeichen dafür, dass sie auf der Abschussliste sind. Suchen sie sich einen neuen Job. Der alte wird flöten gehen. Bestimmt.
Neues Gesicht. Ihnen gefriert das Lächeln.
Eigentlich brauchen sie keine fachliche Gehhilfe. Sie haben alles im Griff. Der Laden läuft und die Arbeitsprozesse schnurren wie satte Katzen. Sie sind zufrieden. Trotzdem erhalten sie ein neues Teammitglied, das sie einarbeiten sollen. Sie werden ausgesaugt. Zurück bleibt die Hülle. Sie sollen aussortiert werden. Wahrscheinlich sind sie zu teuer oder zu alt.
Die Fehler sind die neue Religion
Sie haben die Fehlertoleranz immer gepredigt. Menschen sind keine Maschinen. Die Software im Kopf ist unerreicht. Aber auch sie macht Fehler. Fehler machen wurde als menschlich verkauft. Früher wurden ihre Fehler einfach korrigiert und waren nie Gegenstand von Diskussionen. Seit einiger Zeit haben sie das Gefühl, dass der Fehlerteufel sie heftig reitet. Mit Engelsgesichtern macht sie die Umgebung darauf aufmerksam, dass sie Fehler machen. Und nicht schlecht viel. Was früher bedeutungslos war ist jetzt ein klares Manko. Alles wird ihnen unter die Nase gerieben. Die tadelnden Blicke im Rücken machen ihr Rückgrat weich. Sie machen daher noch mehr Fehler. Die Fehlerbilanz wird ihnen das Genick brechen. Das ist gute Munition für das Entlassungsgespräch.
Die Arbeitsmenge schrumpft auf Zwergmass
Ihre Auslastung war gut. Die Arbeitsmenge ebenso. Es gab viel zu tun und sie waren gefragt. Die Fragen bleiben immer mehr aus. Die Auslastung leidet an Auszehrung. Schleichend wird alles immer weniger. Dienen sie sich an, die anderen unterstützen zu wollen, schauen die eifersüchtig darauf, die Arbeit nicht teilen zu müssen. Teilen war schon immer schwer. Sie waren an vielen Projekten beteiligt. Jetzt werden sie nicht mal mehr informiert was alles läuft. Die Berechtigung zu Projektdaten ist weg. Sie sind im Niemandsland angekommen. Niemand will mit dem Niemand was zu tun haben. Selbst auf einem Abstellgleis ist mehr los.
Sie trocknen aus. Die Oase der Glückseligkeit ist eine Fata Morgana.
Die Wichtigkeit ihrer Tätigkeit bildete sich auch in der Mailflut ab. Die Flut an wichtigen Nachrichten gab ihnen immer das Gefühl das Kriechöl in den Scharnieren des Unternehmens zu sein. Es knirschte nie. Es gab kein Quietschen. Sie wurden eingeladen. Wichtige oder unwichtige Meetings. Man wollte sie dabei haben und sorgte dafür, dass sie auch immer sofort ein Getränk in den Händen hielten und die schmackhaften Köstlichkeiten zuerst zu ihnen kamen. Nichts ist von dem geblieben. Die Einladungen sind weg. Keine Sau interessiert sich für sie. Es knirscht und quietscht auch nirgends. Es braucht sie nicht mehr. Er reicht nicht mal mehr für Mineralwasser. Der Wasserspender ist weg. Zu teuer.
Der Chef will sich nicht mit ihnen anstecken.
Früher war der Chef immer zu einem kurzen Schwatz bereit. Nicht nur Geschäftliches auch Belangloses wurde ausgetauscht. Hie und da wurde auch das Private nicht ausgespart. Es war ein gutes Vertrauensverhältnis. Es war. Der Chef, wenn sie ihm überhaupt noch begegnen, verhält er sich merkwürdig. Er schaut sie nicht mehr an. Die Struktur des Bodenbelages interessiert ihn mehr. Sein Gruss ist reduziert auf ein gutturales Gestammel. Der Blickkontakt ist gestorben. Und wenn es mal dazu kommt, dann blickt er durch sie durch als wären sie schon nicht mehr da. Selbst Luft hat mehr Materie als sie. Sie sind nur noch ein flüchtiges Gas, das man mit einem guten Durchlüften los wird.
Der Tee wird zum Kaffee und das Gerücht ein Gebräu.
In der Teeküche der Firma, wo der Kaffee gebraut wird, läuft die Gerüchteküche heiss. Alle wissen etwas. Der Blickkontakt mit ihnen wird tunlichst vermieden. Vielleicht ist man aber auch besonders nett, süss und aufmerksam mit ihnen. Im Innern sind alle froh, dass es genau sie treffen wird. Nur sie wissen es noch nicht. Die Gerüchte sind so lange interessant, als dass man die Gewissheit hat, nicht selber von ihnen betroffen zu sein. Viele deponieren den Stossseufzer zwischen zwei kräftigen Schlucken aus der Kaffeetasse. Was soll’s? Sie stehen alleine dort und ahnen was. Der Kaffee ist inzwischen kalt geworden. Sie auch. Sie frösteln. Es passt zur Stimmung.
Ihr Rat taugt nicht mal mehr zum Pfauenrad.
Ihre Meinung und ihr Wissen waren mal der Renner. Sie galten als das firmeninterne Orakel, das treffsicher die richtigen Informationen erhielt. Heute erzählt man ihnen nicht einmal mehr den neusten Treppenwitz. Es ist einsam um sie geworden. Die einzige Kommunikation ist noch das wortlose Bedauern im Gesicht des Gegenübers. Die Wertschätzung wurde schon lange entsorgt. Die schleichende Isolation im sozialen Getriebe gibt ihnen das Gefühl des Kältetodes. Sie frieren langsam ein. Wer braucht sie noch?
Der Kontakt ist eine Brennnessel.
Früher war der Kontakt zu den Kunden viel intensiver. Dieser ebbt langsam aber sicher ab. Klar kann man das auf die Sozialen Medien oder andere elektronische Austauschkanäle abschieben. Schliesslich gehen sie ja auch mit der Zeit. Kürzlich hat jedoch der Kollege von nebenan einen guten Stammkunden von ihnen bedient. Der ist jetzt einfach weg. Er ist für sie auch nicht mehr erreichbar. Er lässt sich dauernd entschuldigen oder ist nicht erreichbar. Die Kontakte der Kunden sterben langsam ab, wie eine vergessene Sonnenblume im Herbstnebel. Sie hören nur noch das Echo des vergangenen Erfolges. Der Nebel macht sie langsam unsichtbar.
Ihre Vorschläge haben den Charme eines Ladenhüters.
Sie waren mal gefragt, wenn es um Fragen ging, die sich nicht einfach so beantworten liessen. Sie stiessen auf offene Ohren und ihre Meinung hatte Gewicht. Schwergewicht. Jetzt sind sie ein Leichtgewicht. Ihre Meinung ist so sexy wie ein Rollkragenpullover im Sommer. Man hört ihnen aus Höflichkeit noch zu, wenn man höflich bleiben möchte. Andere laufen einfach weiter oder geben ihnen mit einer unwirschen Handbewegung zu verstehen, dass sie das Maul halten sollen. Ihr Expertenwissen ist so attraktiv wie Atommeiler. Niemand will sich damit kontaminieren. Nur sie strahlen noch. Verkrampft und alleine auf dem Flur.
Der Chef hängt den Boss raus
Das Büro des Chefs kennen sie in und auswendig. Früher gab es das nie. Es gab keinen Grund dazu. Jetzt holt er sie rein wegen jedem Hafenkäse. Er wird gross und sie ganz klein. Selbst Nichtigkeiten werden zu Wolkenkratzern, die den Chef früher nie gekratzt haben. Sie merken der Chef rückt ihnen auf die Pelle. Er will ihnen klar machen, dass er der Chef ist und sie von seiner Gnade abhängig sind. Geht der Daumen rauf, bleiben sie. Geht er runter, fliegen sie. Lernen sie schon mal fliegen. Der freie Fall ist sowieso hart.